Mandolinenclub "Goldklang" 1923 Eich

Chronik

Ein Verein entsteht:
Es war September 1922 als sich die späteren Gründer des Mandolinenclubs einmal wöchentlich für zwei Stunden in der Wirtschaft von Valentin Dann trafen, um das Mandolinenspielen zu erlernen.
Man bildete eine kleine Vereinskasse und leistete einen monatlichen Beitrag, von dem dann Noten gekauft wurden.

Nach gut einem dreiviertel Jahr hatten die Spieler die Fähigkeit erlangt, Märsche und Tänze zu spielen und man präsentierte sich erstmals der Öffentlichkeit.
Der Zuspruch, der den Musikanten zuteil wurde, wuchs von Tag zu Tag und man beschloss, einen Mandolinenclub zu gründen. Die Gründung erfolgte am 08. Juli 1923 und folgende Namen sind seither aus der Geschichte des Vereins nicht mehr wegzudenken: Philipp Dann, Adam Kemmeter, Georg Rieß, Heinrich Münk, Philipp Reich und August Rothrock, der auch die musikalische Leitung des Vereins übernahm.
Letzterer war übrigens nicht nur musikalisch, sondern auch sportlich und stand als Torwart in Diensten eines weiteren Traditionsvereins, dem F.C. Germania 07 Eich.
Der monatliche Beitrag wurde zunächst für aktive Mitglieder auf 1000,--, für passive auf 500,-- und das Eintrittsgeld auf 10.000,-- DM festgelegt. Dies änderte sich allerdings schon am 03. August 1923, als der Beitrag für aktive sowie passive Mitglieder auf 5.000,-- und das Eintrittsgeld auf 20.000,-- Mark festgesetzt wurde.
Am 2. und 3. Tag der Kirchweih im Jahre 1923 hielt der Club Musik, wobei der Eintritt für jedermann frei blieb. Dafür ließ man im Saal den Sammelkorb herumgehen und es ergab sich der schöne Betrag von 68 Millionen Mark.

Dies mag bei dem einzelnen Leser von heute nun ein leichtes Schmunzeln hervorrufen, angesichts eines solchen Betrages, könnte man doch meinen, dass der Mandolinenclub fortan als einer der reichsten Vereine in die Eicher Geschichte einging. Wie allerdings jeder weiß, hatte die Deutsche Währung damals keinesfalls den Wert, den der EURO heute besitzt.
Kurz vor Ende der Inflation waren die Monatsbeiträge auf 500 Millionen und das Eintrittsgeld auf 5 Milliarden gestiegen.
Am 22. September 1923 konnte der Verein bereits 50 Mitglieder verbuchen. Ein beachtlicher Erfolg innerhalb so kurzer Zeit.
In der im Gasthaus "Zum Löwen" anberaumten Vollversammlung wurde August Rothrock zum Präsidenten bestimmt und ab dem 30. Dezember 1923 wurde der Monatsbeitrag auf 20 Pf. und das Eintrittsgeld auf 1 Stck.. in Gold gesenkt, Damen bezahlten fortan nur die Hälfte.
Ferner wurde bestimmt, dass jedem Spieler die Saiten ersetzt wurden, die ihm platzten, sofern das Spielen zur Unterstützung des Vereins beigetragen hat.
Der andauernde Zuspruch, der dem Verein zuteil wurde, veranlasste den Vorstand, fortan jedem Interessierten auf Konzerten und Bällen präsent zu sein, ebenso Wanderungen und Ausflüge zu organisieren - natürlich mit Musikinstrumenten - in den Taunus, die Pfalz, in den Odenwald, auf den Donnersberg und auch Schiffsfahrten auf dem Rhein wurden unternommen. Außerdem tauschte man sich mit anderen Zupfmusikern aus, wie z.B. der Mandolinen- und Lautenvereinigung Frankenthal.
Zu den Weihnachtsbällen, die immer am 26.12. im Gasthaus "Zum Löwen" stattfanden, engagierte man vorwiegend die Jazzbandkapelle Rausch aus Worms.
Solche Unternehmungen mussten freilich auch finanziert werden. So ist z.B. im Protokoll der Vorstandssitzung vom 03. April 1924 zu lesen: "In der Sitzung wurde beschlossen, dass für jede Tanzveranstaltung, die seitens unseres Clubs für einen anderen Verein veranstaltet wird, eine gewisse Summe an uns zu entrichten ist, die jeweils von dem Vorstand zu bestimmen ist. Von dieser Summe fällt ein Teil dem Club und ein Teil den aktiven Spielern, die an der Veranstaltung beteiligt sind, zu."
Am 11. Mai 1924 fand dann das erste große Konzert mit abendlichem Ball statt.
Als Verstärkung für diese Veranstaltung wurde der Mandolinenclub "Fidelio" aus Biebesheim eingeladen. Ca. 250 Besucher des Konzertes erfreuten sich an Darbietungen wie "Alte Kameraden", "Wiener Praterleben", "Deutschmeister Regimentsmarsch", "Die Post im Walde" und vielem anderen mehr.
Weiterhin ist aus den Protokollen zu lesen, dass man, da alle Gastwirte Mitglieder des Vereins waren, alle Veranstaltungen auf die einzelnen Gastwirte verteilte.
So wurden die Tanzveranstaltungen wechselweise im Jahresturnus bei Johann Meyer oder bei Hugo Bechtel abgehalten, die Übungsstunden und die Konzerte bei Valentin Dann und die Vorstandssitzungen bei Philipp Münk. Nach all diesen stetig anwachsenden kleinen Erfolgen, stand dem jungen Verein am 27. Juni 1924 eine traurige Aufgabe bevor. An diesem Tag mussten die Musiker ihren treuen Vereinsdiener und Gründungsmitglied Georg Rieß zu Grabe tragen, der zwei Tage vorher an den Folgen einer Gehirnhautentzündung gestorben war.
In den folgenden Jahren wurden die Vereins- und Weihnachtsbälle des Mandolinenclubs zur Tradition und die schönen Ausflüge förderten das Zusammengehörigkeitsgefül.
Am 23. Februar 1929 gab der 1. Vorsitzende August Rothrock bekannt, dass er sein Amt nicht mehr weiterführen könne da ein Wohnungswechsel nach Leiselheim bevorstand.
Man ernannte ihn zum Ehrenpräsidenten. Sein Nachfolger wurde Valentin Dann.
Über längere Zeit blieb der Club ohne musikalische Führung, was allerdings vorerst keine größeren Einschnitte in das Vereinsleben zu Folge hatte. Im Gegenteil, man plante ein Sommerfest mit anschließendem Feuerwerk, welches am 15. Juni 1929 stattfand und auch der traditionelle Weihnachtsball fand wie üblich statt und man warb neue Mitspieler.
Mit der zunehmend schlechter werdenden Wirtschaftslage jedoch, brachen auch für den Mandolinenclub schlechtere Zeiten an. So ist aus dem Protokoll vom 26. Februar 1931 zu entnehmen:
"Es wurde beschlossen, einen Konzertabend bei Valentin Dann abzuhalten aber der schlechten Zeiten halber wurde er nicht gehalten."
"Alljährlich wurde ein Fäßchen Bier aus der Kasse bezahlt, da wir aber so schlecht bestellt sind, hat sich unser 1. Vorsitzender bereit erklärt, es aus eigener Tasche zu bezahlen."
Auch der traditionelle Weihnachtsball wurde vom zweiten auf den dritten Feiertag verlegt, denn so sparte man an der Musik 25 Mark.
Das Jahr 1933 brachte auch einen neuen Dirigenten. Es wurde beschlossen, die Übungsstunden wieder aufzunehmen unter der Leitung von Georg Frey, der auch die Betreuung der Schüler übernahm.
Leider blieb er dem Verein nicht lange erhalten, da man ihn wegen der Geldknappheit nicht mehr bezahlen konnte und Vereinsmitglied Philipp Reich übernahm das Amt des Dirigenten.
Von da an ging es wieder kurzzeitig aufwärts mit dem Club. Man veranstaltete einen Theaterabend und eine Kappensitzung bei der Mitspielerin Thea Volz, die ein großer Erfolg wurde.
Ebenso der letzte Ausflug, den der Verein mit einem Omnibus der Reichspost in den Odenwald unternahm.
Der letzte Eintrag im Jahre 1934 endete mit den Worten: "Es war eine Omnibusfahrt mit dem Wagenführer (Geist), welcher ein besonderes Lob verdient, die noch jedem lange in Erinnerung bleiben wird."
Von da an ruhte das Vereinsleben.

Dirigent Otto Schanno * 1892/Straßbourg, + 1979/Wo

Das Wiedererwachen im Jahre 1953:

Bedingt durch die Kriegs- und Nachkriegszeit entschloss man sich am 28. Februar 1953 zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs und Wiedergründung des Vereins. Auf Einladung waren die meisten früheren Mitglieder im Vereinslokal Dann erschienen.
Nachdem die alten aktiven Spieler einige flotte Weisen dargebracht hatten, eröffnete Ernst Schlosser, der sich für dieses Zusammentreffen verantwortlich zeigte, die Versammlung und gab einen Bericht darüber warum der Verein vom Schlaf erwachte.
Einige junge Leute hatten den Wunsch geäußert das Mandolinen- bzw. Gitarrenspiel zu erlernen und nun stelle sich die Frage: "Wer lernt die Schüler?"
Nach verschiedenen Umfragen dachte man, in Herrn Bannert aus Osthofen den geeigneten Mann gefunden zu haben. Zuvor wählte man allerdings einen neuen Vorstand für den Verein.
1. Vorsitzender wurde nun Ernst Schlosser. Ihm zur Seite standen Adam Kemmeter, Fritz Riegler als Schriftführer und Adam Reich als Kassenwart. Beisitzer waren Otto Eipp, Rudolf Kaiser und Helmut Schiebeck. Vereinsdiener wurde Reinhold Reich.
August Rothrock ernannte man erneut zum Ehrenpräsidenten. Leider konnte der neue Übungsleiter auf Dauer den Schülern nicht das beibringen, was sie brauchten und so sah man sich gezwungen, nach einem neuen Lehrer Ausschau zu halten.
Diesen fand man in Otto Schanno aus Worms, der schon am 08.07.1953 den ersten Unterricht gab. Und von diesem Tage an ging es wieder aufwärts mit dem Mandolinenclub Goldklang.
Am 12.09.1953 veranstaltete man einen Kultur- und Werbeabend mit Unterstützung des Mandolinenclubs aus Worms. Das Konzert war gut besucht und es konnten 14 neue Schüler geworben werden und ab dem Tage vom 13.01.1954 bestand innerhalb des Vereins eine Jugendgruppe, deren Leiter der erste Vorsitzende Ernst Schlosser war. Später übernahm Walter Knecht dieses Amt.
Durch das Engagement des Musikfreundes Peter Best wurde die Gruppe in den Kreisjugendring aufgenommen, wo sie dann auch beachtliche Erfolge verzeichnen konnte und auch an Wochenendtagungen und Kurzseminaren teilnahm, wo sie z.B. an Filmvorführgeräten ausgebildet wurden.
Da der Verein bei seinen Ausflügen auch immer die Instrumente mitnahm und bei seinen Wanderungen stetig musizierte, beschloss man in der Generalversammlung vom 17.01.1954, den Verein in Mandolinen- und Wanderclub 1923 Goldklang Eich umzubenennen.
Ab dem Jahr 1954 wurde es auch zur Tradition, dass die Zupfmusiker zum "Tanz in den Maien" aufspielten. Hierzu holte man sich zur Verstärkung den Mandolinenclub "Landskrone Oppenheim" und um Mitternacht zogen beide Vereine durch die Ortsstraßen und brachten Maiständchen.
Einen Ausflug ganz besonderer Art unternahm der Club am 12. Juni 1960. Man startete mit dem "Tanzexpress", einem Sonderzug aus Wiesbaden kommend, nach Bad-Wildbach. Alt und jung drängte sofort zum Tanzwagen und drehte sich zur dortigen Musik. Und selbst hier fanden die Musiker die Zeit, den anderen Vereinen, die ebenfalls mit von der Partie waren, im Laufe der Fahrt einige Ständchen zu bringen.
So erfreute sich der Mandolinenclub auch außerhalb von Eich großer Beliebtheit. Aber auch innerhalb des kleinen Ortes wirkte er mittlerweile bei fast allen Veranstaltungen der heimischen Vereine mit
Späterhin dann auch im Kreisgebiet bei Konzerten und sonstigen Anlässen. Vor allen Dingen die Musikdarbietungen, die in den Wormser Krankenhäusern gegeben wurden, sollen nicht unerwähnt bleiben, da sie mit großer Dankbarkeit von den Patienten und auch von den Bediensteten aufgenommen wurden.
Und sogar bei einem Wertungsspielen am 08.04.1973 in Wiesbaden konnte der Verein einen hervorragenden 5. Platz belegen.
Die Krönung all dieser über Jahre hinweg mit viel Fleiß und Elan erreichten Erfolge, war dann der Festkommers zum 50-jährigen Bestehen des Mandolinenorchesters, den man ausgiebig vom 18.10. bis 20.10.1973 feierte.

Dirigentin Ruth Drach

Immer weiter, Takt für Takt:

Am 09.03.1974 übernahm Heinrich Eckert das Amt des 1. Vorsitzenden von Ernst Schlosser, der aus Altersgründen nicht mehr kandidierte. Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes und seiner Aktivitäten konnte der Spielbetrieb 1953 wieder aufgenommen werden und dafür soll auch an dieser Stelle ein herzliches "Dankeschön" nicht fehlen.
In den folgenden Jahren war der Verein auf vielen Veranstaltungen vertreten und im Jahre 77 plante man sogar eine Schallplattenaufnahme, die allerdings abgesagt werden musste, da, dem Protokoll aus dieser Zeit entnehmend, "das Orchester mit seinem mittlerweile betagten Dirigenten (85 Jahre) nicht in der Lage war, einwandfreie Stücke zu spielen".

Otto Schanno konnte man wohl zu dieser Zeit schon als Dinosaurier seiner Zunft bezeichnen und ohne Zweifel hat auch er Vereinsgeschichte geschrieben. Seine Spieler wußten dies auch zu schätzen und dankten es ihm, indem es für sie selbstverständlich war "ihren Chef" zu den wöchentlichen Übungsstunden immer in Worms abzuholen und ebenso wieder heimzubringen. Die Geburtstagsfahrten übrigens, die man stets zum Dirigenten unternahm, wurden immer mit einem Umweg über das Lokal "Zum Waffenschmied" abgeschlossen, wo man viele schöne Stunden verbrachte.
Die Schallplattenaufnahme wurde am 04.03.1979 nachgeholt, unter dem Dirigenten Friedrich Nischwitz, einem langjährigen Mitspieler, nachdem man Otto Schanno einen besonderen Abschied beschert hatte und ihn für seine 26-jährige Vereinstätigkeit gebührend ehrte.
Ein Jahr zuvor allerdings, am 25.02.1978 übernahm erstmals eine Frau die Führung des Clubs. Im zarten Alter von 19 Jahren, man könnte also sagen, zum damaligen Zeitpunkt noch ein richtiges "Greenhorn", hatte fortan Ingrid Reich das Zepter in der Hand.
Ende der siebziger Jahre wurde der Verein wieder in "Mandolinenclub Goldklang 1923 Eich" umbenannt, da die traditionellen Wanderungen mit den Instrumenten irgendwann ausgeblieben waren.
Mit Ingrid Reich hatte die Ära der Frauen im Verein begonnen, mit Ruth Drach wurde sie fortgesetzt. Sie übernahm am 17.06.1980 das Amt des Dirigenten im Alter von 17 Jahren. Das Dirigieren erlernte sie damals bei Musikprofessor Lehr aus Worms.

Unter Leitung des neuen Führungsdoppels stellte sich auch der Verein neuen Aufgaben. An erster Stelle stand damals aktive Mitgliederwerbung, denn der Club brauchte dringend Nachwuchsspieler. Diese blieben auch nicht lange aus und 1981 konnte man einige junge Leute dazu gewinnen, um das Mandolinen- bzw. Gitarrenspiel zu erlernen. Man nannte sie die "Goldklangspatzen". Dazu gehörten Andrea Rieß, Sabine Fatho, Doris Jeude und Petra Sauder. Mit den Jahren kamen noch einige mehr hinzu und heute kann der Verein stolz auf "seine Jungen" sein. Die Tradition des Wanderns mit Instrumenten war leider irgendwann eingeschlafen, dafür pflegte man nun schon lange Jahre eine andere und zwar die des "Fleischwurstessens" in der ersten Übungsstunde im neuen Jahr, bei der die einzelnen Würste dann auch immer gekürt wurden.
1986 servierte man anstelle der Fleischwurst erstmals einen Filettopf. Dies fand, gemäß den Worten der damaligen Schriftführerin, Doris Weyrich, im "La Stalla" der 1. Vorsitzenden Ingrid Reich statt. Abgerundet wurde diese Köstlichkeit mit dem allseit geschätzten "Schnokediesel".
1990 konnte der Verein 97 Mitglieder zählen, ein Beweis dafür, dass in den vergangenen Jahren gut gearbeitet wurde.
Sein 70-jähriges Bestehen beging der Club mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Letzteres galt der scheidenden Dirigentin Ruth Drach-Weicker, die ihr Amt aus beruflichen Gründen aufgeben musste. Sie wurde die erste Militärpfarrerin Deutschlands, was ihr einen Auftritt in Thomas Gottschalks "Late Night Show" einbrachte. Mit dem Verein hatte sie in ihrem letzten Jahr, am 20.03.1993 noch eine Cassette mit Weihnachtsklängen aufgenommen. Ruth Drach-Weicker gebührt ein großes Lob und Dank für die gemeinsamen Jahre.

Dirigent Klaus Jörger

Nun begann die Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Diesen fand man in Person von Carla Maria Rettenmaier aus Mosbach. Sie brachte das Mandolinenspiel in einer anderen Weise dar, wie die Musiker es bisher gewohnt waren und leider war es nicht das, was sich die meisten erhofft hatten. So kam es, dass Frau Rettenmaier das Amt nach zwei Monaten wieder niederlegte, zum anderen auch deshalb, weil sie einen sehr weiten Anfahrtsweg hatte.
In der folgenden Zeit plätscherten die Übungsstunden mehr oder weniger dahin mit teilweise recht schwacher Besetzung. Die Sorge, der Verein könne auseinanderfallen, wenn auf lange Sicht kein Dirigent gefunden wurde, ging um. Doch Fortuna hatte den Club nicht verlassen.
Am 14.09.1994 trat der Musiklehrer Klaus Jörger aus Mannheim-Sandhofen seine Dirigententätigkeit an. Von da an ging es wieder aufwärts, weil man sich mit ihm einen richtigen Vollblutmusiker an Land gezogen hatte, der außer dem Mandolinenclub auch noch zwei Akkordeonorchester, eine Big Band und einen Kirchenchor leitet. Mittlerweile kann man voller Stolz sagen, dass die Musiker sich seit Amtsantritt von Klaus Jörger spieltechnisch noch um einiges steigern konnten und die Freude am "Klampfen" nach dieser Durststrecke wieder zurückgekehrt war.
Es wäre zu wünschen, dass Klaus Jörger dem Verein mindestens so lange erhalten bleibt, wie seinerzeit Otto Schanno.
Die Teilnahme an Kirchen-, Herbst- und Frühjahrskonzerten sowie am Rheinland-Pfalz-Tag in Pirmasens beim Südwestfunk, dem unvergessenen Konzert in Ellhofen und diversen anderen Veranstaltungen beweist, dass sich der "Mandolinenclub Goldklang 1923 Eich" auch heute noch allgemeiner Beliebtheit erfreuen kann.
Bleibt zu hoffen, dass dies kostbare Gut der Musik uns noch lange erhalten bleibt und das Tremolo der Mandoline nie verklinge möge.
Dem muss selbstverständlich entgegengesteuert werden und deshalb war das Orchester 1998 schon wieder in Vorbereitung auf ein besonderes Ereignis. Das 75-jährige Bestehen des Vereines. Dafür wurde in der lokalen Presse ordentlich Werbung betrieben, zumal man zu diesem Anlass eine alte Tradition wieder kurz aufleben lassen wollte; "das Maiständchen".
Es wurde also ein Jubiläumskonzert mit anschließendem "Tanz in den Mai" geplant. Zum Tanz spielte im Anschluss die Big Band "Mannheim-Sandhofen", ebenfalls unter der Leitung des Dirigenten Klaus Jörger.
Musikstücke an diesem Abend waren u. a. die "Jubiläumsouvertüre" von Klaus Jörger, "Sur le Rives du Tage" von Mario Maciocchi, "Pustaklänge" von Heinrich Roth und "Serenade Espagnole" von Menichetti.
Um 24.00 Uhr marschierten die Zupfmusiker durch den Saal und spielten wie in alten Zeiten das Lied "Der Mai ist gekommen", was die anwesenden Konzertbesucher zum fröhlichen Mitsingen animierte. Auch in der gut besuchten Sektbar war man noch lange fröhlicher Stimmung.
Im Jahr 1999 hatten die Musiker zum ersten Mal die Ehre und das Vergnügen, zusammen mit 6 Solisten der Mainzer Hofsänger eines von mittlerweile drei gemeinsamen Kirchenkonzerten zu gestalten. Die größte Herausforderung an diesem Abend war die Aufführung des 1. Satzes "Allegro" aus der "Kleinen Nachtmusik" von Wolfgang Amadeus Mozart. Es ist davon auszugehen das Mozart diese Interpretation auch gefallen hätte. Von da an begann sich das Orchester in Kirchen sehr wohl zu fühlen, zumal die Akustik dort eine ganz besondere ist und der Klang der Mandolinen hervorragend zum Ausdruck kommt. Deshalb sollte man zu solch einem Konzert auch besondere Musikstücke auswählen. Ein kleiner Auszug davon gibt auch einen Einblick in einen Teil des Repertoires des Orchesters, den Sie sehen können, wenn Sie hier klicken
Zu einem dieser Konzerte, bei dem außer dem Mandolinenorchester und den Hofsängern noch der ev. Posaunenchor mitwirkte, gibt es eine sehr schöne Doppel-CD.

Auch ist das Orchester schon dreimal begeisterter Teilnehmer bei historischen Umzügen gewesen. Zum einen an der 1200-Jahrfeier der Gemeinde Eich, zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr und anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Männergesangvereines Eich.
So wurden die Zupfmusiker im Laufe der Jahre fester und beliebter Bestandteil in der Verbandsgemeinde aber auch außerhalb und stehen für weitere Konzert- und Musikveranstaltungen gerne zur Verfügung.
Mittlerweile hat man schon wieder das nächste Jubiläum gefeiert. Im Jahre 2003 kann das Orchester auf stolze 80 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Und was einmal erfolgreich war, kann man auch ein zweites Mal wiederholen. Deshalb wurde auch zum 80-jährigen ein Jubiläumskonzert mit anschließendem "Tanz in den Mai" veranstaltet, wieder mit der allseits geschätzten Big Band Mannheim-Sandhofen.
Mehr als 300 Gäste kamen in die Altrheinhalle, um den auf den Alltagsstreß beruhigend wirkenden Klängen zu lauschen. Das Führungsduo des Vereins Yvonne Steckel und Meike Willius hatte mit viel Engagement die Fäden der Vorbereitungen in Händen gehalten und führten gekonnt durch den Abend. An dieser Stelle soll ein herzliches Dankeschön an Ingrid Reich nicht vergessen werden, die vor Yvonne Steckel den Verein fast 25 Jahre geführt und hervorragende Vorstandsarbeit geleistet hatte.
Darbietungen wie "Passione e gioia" und "Orchidea" von Giacomo Sartori, "El condor pasa" von Daniel Robles, sowie der "Fantasia Espagnola" von Roland Ganz wurden vom Publikum einmal mehr begeistert aufgenommen. Mit südlichen Klängen wie "O mia bella Napoli", "La Pastorella" und "Amor, Amor" und den "Italienischen Canzonetten" nutzten die erfahrenen Mandolinenmusiker den Klang ihrer Instrumente optimal. Auch im zweiten Halbjahr 2003 ist das Orchester bereits wieder für fünf Konzerte gebucht.
Die Geschichte geht also weiter!